Dienstag, 19. August 2008

Mensch 2.0 beim Essen

Fälschlicherweise wird diesem Blog unterstellt, sich lediglich auf technische Fragestellungen zu beschränken.
Weit gefehlt!
Vielmehr muss es einem aufstrebenden Mensch 2.0 um das gleichzeitige Weiterentwickeln von Technik, Leib und Geist gehen.
Das schließt ziemlich offensichtlich das Essen mit ein, bisher in Blogs sträflich vernachlässigt - vielleicht weil die Rezepte in der Vanity Fair alle nichts taugen?
Wie dem auch sei, meine beste Ehefrau von allen hat als diesjähriges Überraschungsziel unseres Hochzeiturlaubs die schöne Stadt Dresden erwählt. Dort habe wir in der eigentlich stark touristisch geprägten Münzgasse Halt gemacht, genauer im "Applaus":


Größere Kartenansicht

Dort gab es drei Überraschungen:
- eine flotte und kompetente Bedienung "noch ein kleines Bierchen?"
- zivile Preise für die Lage (Wiener Schnitzel für 8 €)
- eine echte Delikatesse, die leider meine Frau bestellt hat und nicht ich (Schnitzel).

Der Koch wollte nicht das Rezept rausrücken, aber da hat er die Rechnung ohne die Feinsensorik eines Mensch 2-0 gemacht. Hier also das Rezept, erfolgreich von mir nachgekocht:

Grundrezept: Bandnudeln in Ahorn-Limetten Sauce (ca. 3 Personen)
Man brät in einer großen (28 cm) beschichteten Pfanne ca. 350 g klein geschnittene Hühnerbrust scharf an, mit 2 EL Öl. Nach "asiatischer Art" hebt man das Bratgut aus der Pfanne wenn es rundum Farbe angenommen hat, und löscht den verbleibende Bratensud mit 300ml süßer und 200ml saurer Sahne ab. In die Pfanne lässt man 6EL Ahornsirup fließen, dazu den Saft von 3-4 Limetten. Das Ganze KRÄFTIG mit Salz und Pfeffer abschmecken, Das Fleisch dazugeben und noch einmal ein paar Minuten auf kleiner Flamme mitziehen lassen.
Dazu Bandnudeln.

Erweitertes Rezept: Bandnudeln in Ahorn-Limetten Sauce an grünem Pfeffer und Preisselbeeren
Da ein Mensch 2.0 sich nicht damit begnügen darf, Dinge einfach nachzumachen, sondern sie VERBESSERN soll, habe ich das Grundrezept gleich um ein paar Haken erweitert:
- mit dem Fleisch werden ca. 40 eingelegte grüne Pfefferkörner mit angebraten

- in die Sahnesauce kommen frische Preiselbeeren (ca. 100 g)
- kurz vor Schuss werden noch einige zerzupfte Blätter glatter Petersile untergehoben
- ein winziger Schuss Senf (1/2 Teelöffel) kommt noch in die Sauce

und das ging dann noch mal RICHTIG nach Vorne, wie hier auf dem Bild zu sehen:


Variationen
Einiges kann man bestimmt variieren:
- andere Fleischsorten
- Kochschinken anstatt Fleisch
- statt (teurem) Ahornsirup normalen "Pancake" Sirup
- Preiselbeermarmelade anstatt frischer

Ich wünsche allen LeserInnen guten Appetit, es lebe der Fortschritt.


4 Kommentare:

  1. Hört sich in der Tat sehr gut an - wird nachgekocht.

    Und: Die Rezepte in Vanity Fair sind so unergiebig, weil in Vanity Fair GAR KEINE Rezepte enthalten sind. Nur Klatsch, Tratsch und unnützes Zeugs. So.

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  2. wow super, bekomme ich die Nudeln jetzt mindestens einmal im Monat von Dir gekocht?

    Deine zweitbeste Ehefrau bekommt aber nichts ab!

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  3. Hmm, auch nicht Deine Eltern und Geschwister am WE? Ina hatte sich schon so darauf gefreut...

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  4. Geehrter Menschzweinull, ich möchte diesen Platz nutzen, um, ohne die klar voneinander getrennten redaktionellen und Anzeigenteile dieses publizistisch anspruchsvollen und vorbildlichen Menschzweinullblogs miteinander zu vermischen, diskret auf die Existenz eines weiteren publizistischen Produkts aus der 2.0-Serie hinzuweisen, welches sich nahezu ausschließlich der sensorischen Weiterentwicklung eines umfassend interessierten und weltoffenen Menschenzweinull widmet, ohne jedoch zu vergessen, auch Technik und Geist gelegentlich einen kritischen, lobenden oder sinnfreien Blick zu genehmigen:
    http://backwahnsekte.blogspot.com
    Entschuldigen Sie die Werbeunterbrechung. Der kostenlose Anzeigenraum war einfach zu verlockend. In der Vanity Fair hätte mich dieser kleine Hinweis 10.050 Euro gekostet.

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